Entwicklung in Deutschland

Es liegt auf der Hand, dass sich der Pelletmarkt in Europa zunächst in den Ländern zu entwickeln begann, die eine enge und historisch tiefe Bindung zum Rohstoff Holz besitzen, also in den skandinavischen Ländern. Vor allem Schweden gerierte sich zunächst als Vorreiter in Sachen Holzpellets, dicht gefolgt von Dänemark. Bereits 1982 wurde in Schweden die kommerzielle Pelletproduktion gestartet, die in den 1990er Jahren dann förmlich in einen unaufhaltsamen Pellet-Boom mündete, der in der Folgezeit viele weitere Länder infizierte.

Anfang der 1990er Jahre wurden Pellets in den meisten Ländern ausschließlich in Großanlagen eingesetzt; erst nach und nach und durch den zunehmenden technologischen Produktionsfortschritt „entdeckte“ man die Einsatzmöglichkeiten der Presslinge für den privaten Gebrauch. Hier tat sich Österreich stark hervor, was nicht wundert, schließlich hat das Land – bedingt durch riesige Forstflächen – eine lange Tradition im Umgang mit dem Brenn- und Werkstoff Holz. Ab 1994 wurden Pellets im großen Stil nach Österreich importiert. Und schon zwei Jahre später sorgten die kleinen Sticks auch in Deutschland für Wärme, denn seit 1996 sind Holzpellets offiziell in Deutschland als Brennstoff zugelassen. Nach ersten Startschwierigkeiten etablierten sich die Energieträger rasch auf dem deutschen Markt.

Mehr als 65 Pelletproduzenten, 200 Pellethändler und 85 Kessel- und Ofenhersteller boten 2009 ihre verschiedenen Heizprodukte an: von Kaminen für Einzelwohnräume über Zentralheizungen für Wohneinheiten bis hin zu Großanlagen in Schwimmbädern oder Industriegebäuden reicht mittlerweile die Angebotspalette. Anfang 2009 wurde bereits die einhunderttausendste Pelletheizung eingeweiht, bis zum Jahresende prognostizierte man eine Zahl von 125.000 Geräten. In anderen Worten: In Deutschland herrscht ein wahrer Pellet-Boom, dessen Ende nicht abzusehen ist. Denn weit reichende Förderprogramme der Bundesregierung einerseits und ein hoher Heizkomfort andererseits sorgen im Verbund mit einem immer breiteren gesellschaftlichen Verständnis für aktive Klimaschutz-Maßnahmen dafür, dass die Erfolgsgeschichte der Holzpellets weiter fortgeschrieben wird.

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