Mehr als 3.000 Sägewerke produzieren in Deutschland Holzwaren aus Stammholz nachhaltig bewirtschafteter Wälder. Im Jahr 2007 lag die Schnittholzproduktion der Sägeindustrie bei rund 25 Millionen Kubikmeter Holz. Fast die Hälfte davon ist „Abfall“ – Holzreste, die nicht weiter verwendet wurden. Man spricht hier von Sägenebenprodukten (SNP), also Sägespänen und Hackschnitzeln. Für den Möbelbau ungeeignet, aber für die Pelletherstellung ein idealer Rohstoff. Mit dem im Jahr 2007 anfallenden Rohstoffpotential hätten etwa fünf Millionen Tonnen Holzpellets produziert werden können.
Wurzeln, Kronen- oder Astmaterial sind hingegen Waldrestholzbestandteile, die aus ökologischen Gründen nicht zur Pelletherstellung genutzt werden. Denn trotz Bewirtschaftung muss das Ökosystem Wald voll funktionsfähig bleiben. So haben sich unter anderem der Naturschutzbund NABU und der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) in einem Positionspapier verbindlich dafür ausgesprochen, dass auf die Nutzung besonders alter Bäume und wertvoller Biotopholzstrukturen sowie auf Kahlschläge verzichtet wird.
Durch die Sägenebenprodukte ist genügend Rohstoff für die Pelletproduktion vorhanden. Trotzdem forscht man nach weiteren Potentialen und versucht diese sukzessive zu erschließen. Von Vorteil hat sich dabei erwiesen, dass bei der Herstellung von Holzpellets verschiedene Holzarten genutzt werden können. Auch Holz aus Kurzumtriebsplantagen (KUP), die sich dem Anbau schnell wachsender Baumarten widmen, stellen eine lohnende Alternative für die Pelletproduktion dar. Mit Holz von einem Hektar KUP lässt sich jährlich der Pelletbedarf von zwei bis drei Pelletheizungen decken – auf nachhaltige Weise.
Kurzumtriebsplantagen sind Agrarflächen und gelten nicht als Wald, denn ihre Anbauflächen lassen sich nach der Ernte wieder als Ackerland nutzen. Sie werden mit Baumarten wie Pappeln, Weiden oder Robinien bepflanzt. Je nach Standort ist die Wuchsleistung dieser Baumarten sehr groß. Man kann mit Erträgen von bis zu 15 Tonnen Holz pro Hektar und Jahr rechnen. Anders ausgedrückt: Das Rohstoffpotenzial von Kurzumtriebsplantagen ist für die Herstellung von Holzpellets gigantisch!